Kraft und Mut gegen Antisemitismus und Fremdenhass unserer Tage
Studierende des Studienganges Evangelische Religionspädagogik & Diakonik setzen ein beeindruckendes Zeichen gegen das Vergessen: In einer bewegenden Gedenkfeier im Evangelischen Johannesstift in Spandau präsentierten sie die Ergebnisse ihrer intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte von Kirche und Diakonie während des Nationalsozialismus.
Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Wie kein anderer Ort symbolisiert Auschwitz die Verbrechen des Nationalsozialismus. Mehr als 1 Million Menschen wurden dort ermordet.
Die Studierenden des Studienschwerpunktes Diakonik des Studiengangs Evangelische Religionspädagogik & Diakonik haben sich dieses Semester im Seminar „Diakoniegeschichte“ intensiv mit Kirche und Diakonie in der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Im Fokus der wissenschaftlichen Erarbeitung stand vor allem das Evangelische Johannesstift in Spandau in der Zeit des Nationalsozialismus und insbesondere Menschen, die zu dieser Zeit dort lebten und wirkten. Die Ergebnisse ihrer Recherchen und der Auswertung von Archivmaterial flossen in eine Gedenkfeier am Freitag, den 26. Januar 2024, ein, die anlässlich eines Gedenkgottesdienstes für die Opfer des Nationalsozialismus in der Stiftskirche stattfand. Gemeinsam mit Stiftskantorin Nadine Klusascek präsentierten die Studierenden in der Veranstaltung ihre Arbeitsergebnisse in Form von Musik, Texten und Gebeten.
Die Studierenden fassten die Kernergebnisse ihrer Recherchen in dem Satz zusammen, dass jede Unterdrückung davon lebt, dass sie für Nichtbetroffene unsichtbar bleibt und zogen im Gottesdienst eine Linie zu dem Fremdenhass und Antisemitismus unserer Tage. Ihr Schlussvotum der Gedenkfeier: „Gott, wir bitten dich für Kraft und Mut gegen den Antisemitismus und Fremdenhass unserer Tage aufzustehen. Lass uns aufmerksam sein gegenüber allen Versuchen, die Würde der Menschen herab zu setzten.“
Die Veranstaltung stieß bei der Teilnehmenden und Gästen auf große Resonanz und ist ein gutes Beispiel für das Gelingen von hochschulischer Lehre zwischen Seminarort und öffentlichem Diskurs.