Professionelle IT-Beratung und -Wartung an Schulen
Prof. Dr. Sebastian Schädler stellt zusammen mit Bildungssenatorin Sandra Scheeres Ergebnisse des Pilotprojekts zur Digitalisierung an Schulen vor
Auf der Pressekonferenz der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zum Thema Digitalisierung an Schulen stellte Dr. Sebastian Schädler, Professor für Gestaltungspädagogik an der EHB, am 16. April zusammen mit Bildungssenatorin Sandra Scheeres die Ergebnisse seiner Studie zum Thema „Technische IT-Betreuung an Schulen“ vor. Anlass war der Beginn des von der Senatsverwaltung finanzierten Projekts, das eine kontinuierliche Betreuung von zunächst 125 Schulen durch IT-Fachkräfte vorsieht. Bis zu den Sommerferien 2018 sollen es 250 allgemeinbildende Schulen sein. Als Dienstleister konnte nach einer Ausschreibung dieFirma Bechtle GmbH IT Systemhaus Berlin gewonnen werden. Sie soll die IT-Fachkräfte stellen, welche die für den Start ausgewählten Schulen betreuen.
Bislang hatten sich die Berliner Schulen vorwiegend selbstständig um ihre IT-Ausstattung und die Betreuung, meist durch engagierte Lehrkräfte, gekümmert. Senatorin Scheeres lobte das zurückliegende Engagement ausdrücklich. Die Studie habe jedoch gezeigt, dass sich alle beteiligten Schulen für ihre erfolgreiche Medienarbeit eine dauerhafte und professionelle technische Betreuung wünschen. Wenn Schulen erfolgreich medienbasiert arbeiten möchten, dann sei eine zuverlässige technische Situation unerlässlich, so Scheeres. Dies belegten auch die umfassenden Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie von Professor Dr. Schädler. So stieg mit dem Betreuungsangebot die Netzqualität der begleiteten Schulen während der Pilotphase signifikant an. Die beteiligten Lehrkräfte konnten sich wieder auf die didaktischen Inhalte des Digitalisierungsprozesses konzertieren, die Schulleitung hatte mehr Planungssicherheit und die gesamte technische Situation an den Schulen verbesserte sich wesentlich. Immerhin arbeiten die Berliner Schüler_innen mittlerweile mit 43.300 Computer, 14.550 Laptops und 8.000 Smartboards, alle diese Geräte wollen betreut werden.
Für seine Studie befragte Prof. Schädler die teilnehmenden Einrichtungen anhand von zwei standardisierten Fragebögen mit klassisch skalierten Fragen. Auch wenn die Studie nicht den Anspruch erhebt, repräsentativ zu sein, so kann sie dennoch als fundiert und aussagekräftig gelten, denn mit einer Rücklaufquote von über
90 Prozent Beteiligung zeigte sich die große Akzeptanz und das Interesse der Befragten respektive beteiligten Schulen. Außerdem wurden neun qualitative Interviews geführt, um Detail-Informationen zum Schulalltag mit einzubinden.
Dies betonte auch Elke Janke, Schulleiterin der Januzs-Korczak Schule in Pankow, die von Beginn an im Pilotprojekt dabei war. Frau Janke bestätigte in der PK den dringenden Wunsch der Schulen nach Entlastung der Lehrkräfte bei der technischen Betreuung sowie einer Standardisierung von Angebot und Wartung. Zudem plädierte sie für eine enge inhaltlichen Zusammenarbeit von technischem Support und pädagogischen Fachkräften bei der konzeptionellen Arbeit und der entsprechenden Ausstattung.
Im Doppelhaushalt des Berliner Senats stehen 2018/19 rund 15 Mio. Euro für das Projekt zur Verfügung. Sukzessive soll es auf alle allgemeinbildenden Schulen ausgeweitet werden, so dass in den kommenden Jahren alle 650 Berliner Schulen mit einer flächendeckend IT-Betreuung ausgestattet werden können. Zudem soll im Rahmen des eEducation Berlin Masterplans in den kommenden Jahren pädagogisches Personal geschult, die Ausstattung der Schulen mit technischer Infrastruktur sowie Projekte für den IT-gestützten Unterricht gefördert werden.
Bei inhaltlichen Fragen zur Studie kontaktieren Sie Prof. Dr. Sebastian Schädler