Berlin ist mehr! Studierende und Schüler:innen starten gemeinsames Projekt

Am 17. Oktober 2022 fand die erste Sitzung des Seminars „Berlin ist mehr!“ statt (siehe Foto). Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB), der Freien Universität Berlin (FU Berlin) und der Otto-Wels-Grundschule (OWG). Mit dem studiengangs- und hochschulübergreifenden Seminar verfolgen Prof. Dr. Natascha Naujok, Professorin für Sprache und Kommunikation im Studiengang Kindheitspädagogik der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB), und Peter Stammerjohann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Didaktik Deutsch der Grundschulpädagogik an der Freien Universität Berlin (FU Berlin), das Ziel, die Distanz zwischen ihren Studiengängen und den Berufen, für die diese qualifizieren, zu verringern und auf die Arbeit in multiprofessionellen Teams vorzubereiten.

Die erste grobe Idee bestand darin, den verschiedenen Studierenden in einer gemeinsamen Lehrveranstaltung Gelegenheit zu bieten, die jeweils benachbarte professionelle Perspektive zu erleben. Weitere Gespräche führten zu der Einschätzung, dass dies besonders gut gelingen könne, wenn gemeinsam mit Kindern gearbeitet und über die dabei gewonnenen Erfahrungen reflektiert würde. Vor dem Hintergrund einer langjährigen Kooperation in vielfältigen Projekten erklärte sich Brunhilde Focke, Lehrerin an der Kreuzberger Otto-Wels-Grundschule, schnell bereit, diese Idee zu unterstützen. Sie gewann Schulleitung und Kolleginnen für das Vorhaben, arbeitet seitdem an dem Konzept mit und setzt sich insbesondere für die Umsetzung der Exkursionen und die Aktivitäten an der Schule ein.

Der Kern des Projekts besteht darin, dass dreizehn hochschulübergreifende Studierenden-Tandems und je ein Kinderpaar aus der Otto-Wels-Grundschule drei Exkursionen unternehmen und dass diese gemischten Vierergruppen ihre gemeinsamen Erfahrungen vier Wochen später in der Schule in Form von Lapbooks dokumentieren. Am Ende kann jedes Kind als Erinnerung an die Exkursionen mit den Student:innen ein Lapbook behalten. Die Schüler:innen lernen in diesem Seminar neue Seiten von Berlin kennen, erweitern ihren Aktionsradius (was insbesondere nach den pandemiebedingten Einschränkungen bedeutsam ist) und genießen dabei eine 2:2-Zuwendung von jungen Erwachsenen. In Ansätzen kann das ihre Allgemeinbildung, ihre sprachlichen Fähigkeiten und ihr Selbstbewusstsein stärken – und auch schlicht Vergnügen bereiten.

Zu dem Seminarkonzept gehört, dass die Begegnungen mit den Schüler:innen von den Studierenden aus kindheits-, sozial- und schulpädagogischer Pespektive in zwei vierstündigen Seminarsitzungen vorbereitet, zwischendurch gemeinsam reflektiert und am Ende in einem vierstündigen Seminar gemeinsam nachbereitet werden. Abschließend verfassen alle Student:innen Reflexionsberichte, in denen sie auf ihre Erfahrungen mit den Grundschulkindern und der studiengangsübergreifenden Zusammenarbeit eingehen.

In der Auftrakveransatltung bildeten sich in der ersten vierstündigen Sitzung des Kooperationsseminars „Berlin ist mehr!“ dreizehn hochschulübergreifende Tandems: Aus der EHB nehmen neun angehende Kindheitspädagog:innen und vier angehende Sozialarbeiter:innen an dem Seminar teil, aus der FU Berlin dreizehn Studierende der Grundschulpädagogik.