Informationen zur Qualifikation
Ziele
Künstlerischer Eigensinn, soziale Verantwortung und kommunikative Absicht
Ziel ist die selbstständige theaterpädagogische Projektentwicklung/-durchführung in unterschiedlichen Arbeitsbereichen auf der Basis künstlerischer kollektiver Arbeitsweisen sowie die Erweiterung der Handlungsfähigkeit in der (sozial)pädagogischen Praxis durch das Medium Theater.
Mit Beendigung der Qualifikation / But Grundlagenbildung Theaterpädagogik sind die Studierenden befähigt, professionell eigene Theaterpädagogische Projekte zu initiieren und in ihrem jeweiligen Arbeitsfeld durchzuführen. Sie integrieren damit Theaterarbeit als eine Dimension in ihr Handeln und erleben damit neue Zugänge in ihrem Arbeitsauftrag. Theaterpädagogik eröffnet ihnen die Möglichkeit im Arbeitsfeld Selbst- und Fremdwahrnehmung, Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit, Kreativität, Teamfähigkeit, soziales Lernen und soziale Kompetenz auf künstlerische Art entstehen zu lassen.
Haltung
Theater ist Sprache.
Sie manifestiert sich als Essenz und Konzentrat von Gefühlen, Erlebnissen, Sehnsüchten und Forderungen in der szenischen Darstellung als poetische Textur.
Theater ist Körper.
Er ist gebunden an die Erfahrungen, Ausdrucksmöglichkeiten und Fähigkeiten des darstellenden Menschen und setzt ihn zwangsläufig in den Mittelpunkt.
Theater ist Gemeinschaft.
Sie entsteht im Arbeitsprozess theatraler Produktion von unterschiedlichen Individuen für ein gemeinsam verantwortetes Kunstereignis.
Theater ist Kommunikation.
Sie wird geübt in der individuellen literarischen Arbeit als Dialog mit der eigenen Persönlichkeit und erweitert sich in der szenischen Arbeitsweise behutsam auf die Gruppe in einem geschützten Arbeitsraum bis zu einer kommunizierten öffentlichen Aufführung als ein sinnliches Gespräch mit den Zuschauern.
Theater ist Öffentlichkeit.
Anliegen werden in künstlerischen Texturen als Interventionen oder Assoziationen verschiedener Medien in den öffentlichen Raum getragen. Die Formate hierfür sind vielfältig und gebunden an die jeweiligen Arbeitsweisen. Sie sind in der zeitlichen Dimension und der Darstellung für eine immer wieder neu zu definierende Öffentlichkeit konzipiert.
Theater ist sozial.
Es ist der Mensch, der im Zentrum steht und über eine biografische und kollektive Produktionsweise Verbindungen mit sich selbst und den anderen eingeht. Er erfährt, gestaltet und praktiziert damit respektvolles Leben in Gemeinschaft.
Auf dieser Basis gestaltet sich die Zusatzqualifikation Theaterpädagogik in einer sozialen, kommunikativen und künstlerischen Formation, die in jedem beginnenden Arbeitsbereich des Neuen einen Entwurf dieser drei Elemente als produktive Einheit wagt.
Ablauf
Die Qualifikation basiert auf drei großen Ausbildungsbereichen und begleitet drei Jahre des Studiums. Sie besteht aus:
Einstieg: Grundlagen (Übungen, Methoden, Didaktik)
Vertiefung: Theater, Tanz, Poesie, Biografie (künstlerischer kollektiver Produktionsprozess mit öffentlicher Aufführung)
Qualifizierung: ästhetische Forschung (theoretische Grundlagen sowie die eigenständige Entwicklung eines Projekts in Feldern der sozialen Arbeit)
Abgeschlossen wird die Qualifikation mit einer öffentlichen Gruppenpräsentation und einer schriftlichen Arbeit.
Damit werden die Studierenden aufgefordert, innerhalb des Ausbildungsprozesses soziale, pädagogische und künstlerische Haltungen in der theaterpädagogischen Arbeit für die soziale Praxis zu entwickeln. Diese erproben und ggf. verändern sie anwendungsbezogen, um sich am Ende dieser Qualifikation professionell zu positionieren.
Theater ist Kunst.
sozial politisch kollektiv visionär.
Lehrbeauftragte
- Till Baumann, Theaterpädagoge
- Till Bommer, Dipl. Sozialpädagoge, Musiker, Musikpädagoge
- Ariane Ehinger; Diplom - Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin
- Regine Fabian, Theaterpädagogin
- Carsten Hensel, Bildender Künstler / Schwerpunkt Performance und Installation
- Lorenz Hippe, Theaterpädagoge
- Marei Konow, Atemtherapeutin (Middendorf)
- Maike Plath, Theaterpädagogin
- Katrin Pohlmann, Tänzerin, Tanzpädagogin, Choreographin
- Madeline Stillwell, Künstlerin
- Eva Streitberger, Theaterpädagogin
Was ist das Besondere an qtp*ehb?
Leitung: Claudia Rudolph, Dozentin für Theaterpädagogik
Claudia Rudolph studierte Erziehungswissenschaften an der Technischen Universität und Spiel- und Theaterpädagogik an der Hochschule der Künste in Berlin. Anschließend Aufbau eines Kunst- und Theaterbereiches in der damaligen Drogenlangzeittherapie Landhaus Oppenheim (Union Hilfswerk ) und Gründung einer theaterpädagogischen Gesellschaft. Auslandsaufenthalte mit Theater- und Regiearbeit (Avignon / Frankreich). Seit 1990 freiberufliche künstlerische und pädagogische Arbeit als Theaterpädagogin, Dozentin für Theaterpädagogik und Schriftstellerin. Ab Oktober 2009 Lehrkraft für Theaterpädagogik/Theaterpädagogische Zusatzqualifikation an der EHB.
Arbeitsschwerpunkte:
Theater und Soziale Arbeit; Theaterpädagogik in ästhetischer und soziokultureller Bildung; Biografische Theaterarbeit; Kreatives Schreiben; Interkulturelle Theaterarbeit; Interaktion und Kommunikation in theaterpädagogischer Gruppenarbeit; Kollektive künstlerische Theaterproduktionen mit Zielgruppen Sozialer Arbeit; Theaterpädagogische Projektentwicklung und -durchführung.
Lehrbeauftragte
Till Baumann
Till Baumann lebt in Berlin, hat an Augusto Boals Theaterzentrum in Rio de Janeiro gelernt und arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Theaterpädagoge in Europa und Lateinamerika, u.a. in Schulen, Jugendeinrichtungen, Theatern und Justizvollzugsanstalten. Er gibt Fortbildungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, insbesondere zur Anwendung des Theaters der Unterdrückten in der Konflikttransformation, Friedenspädagogik und Menschenrechtsarbeit. Er ist Herausgeber und Übersetzer der Übungen und Spiele für Schauspieler und Nicht-Schauspieler von Augusto Boal (Berlin 2013, suhrkamp taschenbuch). An der EHB lehrt er seit 2012. Weitere Informationen: www.tillbaumann.de
Till Bommer
Till Bommer ist Dipl. Sozialpädagoge (FU Berlin) und arbeitet freiberuflich als Musiker und Musikpädagoge. Seine Ausbildung in afrikanischer Perkussion erhielt er in Berlin, im Senegal und in Guinea. Als Perkussionist spielt er in westafrikanisch orientierten Formationen. In freien Performancegruppen verbindet er seit vielen Jahren die Perkussion mit seinen darstellerischen Fähigkeiten. Seit 1997 ist er Lehrer für afrikanische Perkussion im Kulturhaus Schöneberg und seit 2007 Lehrbeauftragter an mehreren Fach- und Fachhochschulen in Berlin. www.tillbommer.de
Ariane Ehinger
Ariane Ehinger: Ich bin Diplom - Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, habe eine Therapieausbildung in Psychodrama gemacht und arbeite in Beratung und Therapie. Meine Theaterarbeit basiert auf einer Schauspielausbildung über drei Jahre, langjähriger Arbeit in freien Theatergruppen und schließlich der Konzentration auf Playback Theater. Diese Theaterform - erfunden vor 30 Jahren von Jonathan Fox, bei dem ich auch gelernt habe - mache ich seit 1997 und habe das Zertifikat als Trainerin ('Leadership') 2009 erhalten. Mein Schwerpunkt ist zum einen die Leitung des Playback Theater Berlin und zum anderen Gruppentraining und Workshops in Playback Theater
Regina Fabian
Theaterpädagogin (Universität der Künste Berlin ), Dozentin für Theaterpädagogik. Regina Fabian war als Theaterpädagogin u.a. am Theater Bielefeld, Theater Strahl und Theater der Erfahrungen Berlin tätig und als Dozentin für Theaterpädagogik / Improvisationstheater u.a. beim Lisum Berlin und an der Hochschule Film und Fernsehen München, sie arbeitet seit 2002 als leitende Dozentin in der theaterpädagogischen Weiterbildung der LAG Berlin.
Schwerpunkt: Improvisationstheater. Sie nimmt derzeit an der Weiterbildung in Systemische Therapie / Familientherapie (SG) teil.
Carsten Hensel
Bildender Künstler / Schwerpunkt Performance und Installation
Carsten Hensel studierte an den Kunsthochschulen HBK Braunschweig (1982/83) und HdK Berlin 1984 -1990, mit dem Abschluss zum Meisterschüler. Seine Studienschwerpunkte waren Malerei, Objektinstallation und Performance. Im Jahr 2000 absolvierte er das 1. Staatsexamen im Fach Kunst- und Erziehungswissenschaften u.a. mit den Studienanteilen Philosophie, Design und Architektur. Ausgehend von aktuellen und situationsbezogenen Fragestellungen, widmet sich Carsten Hensels künstlerische Arbeit seit mehreren Jahren der Entwicklung individueller performativer Formate. Im methodischen Zentrum steht dabei die Auseinandersetzung mit ambivalent-folgewidrigen Sinn- und Materialzusammenhängen, die mitunter tragikkomisch anmutende Bewegungs- und Handlungsgefüge generieren.
Seit 2004 engagiert sich Hensel auch in kunstpolitischen und kunstvermittelnden Kontexten. So arbeitete er von 2004 bis 2011 im Vorstand des Atelierhaus Panzerhalle e.V. und seit 2005 im Vorstand des Brandenburgischen Kunstverein Potsdam e.V. BKV, dessen Vorsitz er 2012 übernommen hat.
Lorenz Hippe
Theaterpädagoge, Dramaturg und Regisseur
Lorenz Hippe, geb. 1965, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen (Abschluss Diplom), arbeitete viele Jahre an verschiedenen Theatern als Theaterpädagoge, Dramaturg und Regisseur. Seit 2006 schreibt er Stücke für das professionelle Kinder- und Jugendtheater, die er aus Interviews entwickelt und die an zahlreichen Theatern gespielt wurden und werden (u.a. „Strike! In dieser Nacht schlagen wir zurück“, „2050 – ein Tag im November“, „Sonjas Entscheidung“). 2015 entsteht als Auftrag für das Landestheater Linz das Pubertätsstück „Plötzlich Monster“. Als Dozent für Theaterpädagogik und szenisches Schreiben ist Lorenz Hippe regelmäßig bundesweit an verschiedenen Hochschulen und in der Lehrerfortbildung tätig. In Schreib- und Theaterwerkstätten arbeitet er mit Kindern und Jugendlichen (u.a. am GRIPS Theater Berlin und am Landestheater Linz). 2011 erschienen im Deutschen Theaterverlag die Handbücher „Und was kommt jetzt? Szenisches Schreiben in der theaterpädagogischen Praxis“ und (mit Eva Hippe) „Theater Direkt – das Theater der Zuschauer“. Seit 2013 ist Lorenz Hippe 1. Vorsitzender des Bundesverbands Theaterpädagogik e.V.
Marei Konow
Marei Konow: Seit 20 Jahren bilde ich mich in Atemlehre und Körpertherapie aus. 1995 Diplom-Abschluß am Ilse-Middendorf-Institut für den Erfahrbaren Atem. Zuvor studierte ich Sprachen an der Humboldt-Universität, Diplom in Germanistik und Anglistik. Die Verbindung von Sprache und Körper, von unserem alltäglichen Sprechen aus einem weitgehend ohne unser Zutun funktionierenden Leib interessiert mich. Die Sprache des Körpers erlernen, verstehen und einsetzen und zunehmend im Einklang mit dem gesprochenen Wort agieren: Was ich sage, ist wesentlich. Mein Wort hat Gewicht. Die Sprache ist wirksam, das heisst bewirkend, etwas verändernd, so wie dies jeder von der Hand des Gärtners oder des Bäckers erwartet. Atemlehre erweckt den Leib zu seinem Ursprünglich-Sein und unser Bewusstsein für sein enormes Potenzial. In der Theaterpädagogik findet dies in Bewegung und Spielfreude, in einem offenen und neugierigen Umgang miteinander seinen Ausdruck.
Maike Plath
Maike Plath, geboren 1970 in Flensburg, arbeitet von 1998-2013 als Theater-und Deutschlehrerin in der Sekundarstufe 1 und realisiert an einer Hauptschule in Berlin Neukölln in den Jahren 2004-2013 zahlreiche biografische Theater-Eigenproduktionen. Sie entwickelt auf der Basis ihrer langjährigen Theater-Erfahrungen mit den Neuköllner Jugendlichen einen partizipativen, methodischen Ansatz, der Jugendliche befähigt, künstlerische Prozesse eigenmächtig zu gestalten und ihre Themen und Ansichten in Form von biografischen Theater-Produktionen im öffentlichen Raum sichtbar zu machen.
In mehreren Buchpublikationen und durch mehrjährige Mitarbeit im Vorstand des Bundesverbandes Theater in Schulen(BVTS), sowie als Jurorin für das Theatertreffen der Jugend Berlin (Berliner Festspiele) und durch Lehraufträge in ganz Deutschland setzt sie sich für die Weiterentwicklung des Jugendtheaters öffentlichkeitswirksam ein. Sie arbeitet heute als künstlerische Leiterin der Jugendtheater-Projekte am Heimathafen Neukölln und im Vorstand von Mitspielgelegenheit e.V. Berlin.
Publikationen: "Biografisches Theater in der Schule", Beltz Verlag 2009, "Spielend unterrichten und Kommunikation gestalten", Beltz Verlag 2010, "Freeze & Blick ins Publikum" - Das Methodenrepertoire für den Theaterunterricht", Beltz Verlag 2011, zahlreiche Fachartikel
Katrin Pohlmann
Katrin Pohlmann, geb. am 05.06.1965 arbeitet seit 27 Jahren als Tanzpädagogin, Tänzerin, und Choreografin. Sie erhielt Ihre Ausbildung zur staatl. Gymnastiklehrerin, und für Bühnentanz u.a. am Dance-Center Iwanson (München) und an der Rotterdamsen Dansakademie. Sie unterrichtet Modernen und Zeitgenössischen Tanz und Improvisation für Erwachsene und Kinder u.a.am Dock 11, und choreografiert dort zahlreiche Stücke. In Zusammenarbeit mit Tusch (Theater und Schule) begleitete sie drei Jahre lang ein Schulprojekt, welches, gefördert vom Projektfonds Kulturelle Bildung als Gemeinschaftsprojekt mit Kindern des Dock 11 „die Möwe Jonathan" zur Aufführung brachte. Im Bereich der Fort- und Weiterbildung gibt sie Unterricht und Seminare bei Sichten VIII, Seneca Intensiv, Bildungswerk Rhythmik NRW und anderen. Sie tanzte in freien Projekten unter zahlreichen Choreographen wie Jan Pusch, Frederik Flammand, Wanda Golonka und V.A. Wölfel, Kim v.d. Boon, Detlev Alexander, Kurt Kögel, Hans Fredeweß, Sylvia Heyden.
Seit sieben Jahren praktiziert sie die Bewegungsmeditation Hsin Tao. In Ihrer freien Art verbindet sie Improvisation und Technik spielerisch miteinander wobei alternative Bewegungskünste wie Feldenkrais, Thai Chi, Alexandertechnik, Yoga und die fließenden Bewegungsformen des Hsin Tao Ihren Stil mit prägen. Seit 2010 unterrichtet sie an der EHB Tanzpädagogik.Tanz ist für Sie ein Ausdruck der Seele und ein wundervolles reiches Feld, was den einzelnen spielerisch sich selber näher bringt.
„Schaue wie der Sand sich bewegt, und Du weißt wie der Wind weht"
Bonnie Brainbridge Cohen
Madeline Stillwell
Madeline Stillwell (USA, 1978), received her Master's of Fine Arts degree from Cranbrook Academy of Art in 2008. Her work combines Sculpture, Drawing, & Performance. Recent Performances & Exhibitions include Documenta 13 (Kassel), Berlin Biennale 7 (Berlin), along with previous exhibitions in New York, Seoul, Rennes, Basel, Detroit, Washington, & Philadelphia. She has lectured as a Visiting Artist at Universities such as Rhode Island School of Art & Design, College of Creative Studies, European College of Liberal Arts, & Ludwig Maximillians Universität. Currently based in Berlin, she teaches Performance at the Evangelische Hochschule Berlin.
"I see Art as a moment of clarity amidst the mess of structures we attempt to arrange and re-arrange around ourselves. Life throws us a big pile of leftovers, and we are challenged to make something out of it. With material, space, voice & body, I aim to present a collective rupture alongside a transformative self." Madeline Stillwell, 2012
Eva Streitberger
Ausbildung zur Theaterpädagogin in der Theaterakademie Spielstatt Ulm und seit 1988 in Berlin tätig. Nach der Ausbildung zur Schauspielerin im Kinder-und Jugendtheater Mutabor und bei der freien Gruppe „Der vergrabene Hund“, langjährige Theaterpädagogin im Kinder- und Jugendkulturzentrum NaunynRitze in Kreuzberg. Dort Gründerin des Vereins: Hoftheater Kreuzberg. Seit 2010 ist sie als Theaterpädagogin in der Sekundarschule Hector Peterson angestellt.
DAS ICH - DAS WIR | 25. - 26. Oktober 2024
Wir laden im Namen der Qualifikation Theaterpädagogik der EHB (qtp*ehb) zu unserer Performance DAS ICH DAS WIR zu Marat/Sade - Peter Weiß ein zweites Mal recht herzlich einladen.
Unsere Performance richtet sich an alle, die nicht mehr können, die müde sind, die enttäuscht sind über die Verhältnisse. An alle, die Veränderungen wollen, Umbruch, radikal. Nicht morgen, sondern heute noch. Gesellschaft, Politik, Klima, Patriarchat, das ganze System neu denken. Nicht nur reden, sondern machen. Köpfe brennen lassen.
Kommt zu unserer performativen Kundgebung. Hoftheater Naunynritze in Kreuzberg, Naunynstraße 63, 10997 Berlin. Am Freitag, den 25. Oktober 2024 um 19.30 Uhr und am Samstag den 26. Oktober 2024 um 15.00 Uhr & 19.30 Uhr.
Seid dabei, seid laut. Kämpft mit. Wir zählen auf euch. Grüße aus dem aktiven Widerstand!
Projekt Gatti Berlin | September 2024 - Januar 2025
qtp*ehb: PROJEKT GATTI BERLIN
Das PROJEKT GATTI BERLIN positioniert sich anlässlich des 100. Geburtstags des Theatermachers, Schriftstellers und Filmemachers Armand Gatti und der geplanten Eröffnung des Hoftheaters/Naunynritze Kreuzberg nach siebenjähriger Sanierung.
Armand Gatti (1924-2017), wenig bekannt in Deutschland, ist in seiner künstlerischen und sozialen Arbeit nicht wegzudenken für eine engagierte zeitgenössische Theaterarbeit. Seine Arbeitsweisen und seine Theaterprojekte mit Jugendlichen in prekären und marginalisierten Lebensverhältnissen wie auch sein sehr umfangreiches literarisches Schaffen verdienen eine erneute Würdigung, Wiederaufnahme und Weiterentwicklung.
Alle Teilprojekte im Kontext von PROJEKT GATTI BERLIN werden mit einer besonderen Form von Körperarbeit (Bothmer Bewegungskunst/QiGong) und einer biografischen Selbstbefragung beginnen. Während der fünfmonatigen Projektzeit finden Treffen der verschiedenen Teilprojekte für Austausch und Diskussion statt.
Das PROJEKT GATTI BERLIN wird von Claudia Rudolph und Fréderic Blanc-Règne betreut. Die Arbeit konzentriert sich im Januar 2025 mit einer Festwoche und einem neuen Projektbeginn: Gatti für immer! Gatti pour toujours ! Alle Interessierte sind dazu herzlich eingeladen.
Parisfahrt | September 2024
qtp*ehb: Mit Paris in die letzte Phase unserer Ausbildung
Im Rahmen der Qualifikation Theaterpädagogik (qtp*ehb) ist das Theaterstudio 22/23 nach Paris gefahren. Im Rahmen vom PROJEKT GATTI BERLIN, das anlässlich des 100. Geburtstags des bedeutenden Theatermachers Armand Gatti ins Leben gerufen wurde, haben wir uns in Paris intensiv mit einem seiner ersten Berliner Stücke beschäftigt. Besonders spannend war für uns, wie Gatti, der sich zeitlebens für marginalisierte Gruppen und die Arbeiter:innenklasse einsetzte, politische und gesellschaftliche Themen auf die Bühne brachte.
Wir hatten das Glück, drei Tage lang mit Stéphane Gatti, seinem Sohn, in Paris arbeiten zu können – und das sogar in Armand Gattis Haus! Dieses kreative, geschichtsträchtige Umfeld und die intensive Arbeit in unserer Gruppe haben uns zu ersten Ideen für unsere Aufführung inspiriert. Natürlich haben wir uns neben der Arbeit auch von der Magie und Schönheit von Paris verzaubern lassen.
Im dritten Jahr unserer Ausbildung fühlt sich diese Produktion für uns wie der Anfang vom Ende an – ein aufregender Abschluss, auf den wir uns riesig freuen. Wir hoffen auf eure Unterstützung bei unserer Aufführung im Januar 2025!
Aqua Amore - Stella von Goethe | 16.-18. Juni 2023
Hitzesommer im Freibad. Die Sonne knallt heiß. Das Wasser ist eiskalt.
Während sich der Himmel langsam rosarot färbt, schmilzt das Eis schneller, als man es essen kann. Zwischen dem Synchronschwimmen, der Aqua-Aerobic-Gruppe und dem Bademeister, der seine Runden dreht, begegnen sich drei Personen nach vielen Jahren wieder. Im Verlauf des Nachmittags kochen die Gefühle hoch und wie ein drückend-schwüles Sommergewitter kündigt sich ein Drama an. Aus einem harmlosen Sommertag wird eine chaotische Suche nach dem Glück in der Liebe.
Für die einen zerplatzt ein Traum wie eine grell-pinke Kaugummiblase. Andere werden von der erdrückenden Hitze gelähmt. Alle finden ihren eigenen Umgang mit dem Aufprall ihrer Sehnsüchte auf den schmelzenden Asphalt der Realität.
Aqua Amore versetzte die Figuren aus Goethes “Stella” mitsamt ihrer poetischen Sprache ins Freibad im Jahr 2023. In szenischen Collagen wurden die Themen von “Stella” verhandelt, parodiert und hinterfragt. Die Performance spielte mit Geschlechterstereotypen und deren Auflösung.
Verhandelte Themen in Aqua Amore sind romantische Liebe, Sexualität, Polyamorie, Suizid und Glück.
An zwei Tagen mit je zwei Vorstellungen spielte sich das Chamalows-Kollektiv in Extase und genoß den anschließenden Applaus in vollen Zügen.